Illustration: © Anja Wutte

Biotopverbund Stiefingtal

Durch das Anlegen von Biotopen wird der Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten erweitert und vielfältiger. Er wird weniger anfällig gegenüber äußeren Einflüssen. Arten können sich ausbreiten. Die Vernetzung der Biotope verringert die zu überwindende Distanz und mildert die negativen Auswirkungen der Klimakrise ab.

Biotope in Kindergärten und Schulen

Die Gemeinden des Stiefingtales legen in acht Gärten und Pausenhöfen in Schulen und Kindergärten unterschiedliche kleine Trittsteinbiotope an, z.B. artenreiche Wiesenstreifen, Hecken für Vögel und Insekten, Einzelbäume, Steinhaufen, Wildkräuterbeete usw. Im Unterricht lernen die Kinder und Jugendlichen, was ein Biotopverbund ist. Gemeinsam mit der Berg- und Naturwacht errichten sie die Biotope. Ein Leitfaden für die Bevölkerung, wie diese leicht nachzubauen sind, wird erstellt.

Exkursionen zu Amphibientümpeln

Weiters werden Exkursionen zu neu errichteten Amphibientümpeln angeboten. Biologen führen bei diesen Tümpeln ein Monitoring durch. Sie zählen die unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten und beobachten, wie sich diese im Laufe der Jahre erhöhen.

Foto: © Bruno Köllinger, Neuntöter

Verbesserung des Biotopverbundes in Ragnitz

In der Gemeinde Ragnitz befindet sich ein wertvolles Biotop, die Piepsilacke. Daneben liegt ein landwirtschaftlich genutzter Acker. Die Gemeinde Ragnitz kauft diesen und wandelt ihn in eine feuchte Magerwiese um. Es entsteht eine Pufferzone zwischen der Piepsilacke und anderen Äckern.

Biotop Piepsilacke

Der nahe Bach, der Amphibientümpel und die Magerwiese bilden ein wertvolles Biotop. Viele Tiere wie Wild, Vögel, Amphibien, Reptilien und Insekten finden Lebensraum und Nahrung. Bei der Piepsilacke siedeln sich seltene Arten an und breiten sich aus. Die Gemeinde Ragnitz mäht die Wiese erst ab Ende Juni. Pflanzen und Tiere wie die Wiesen-Margeriten, Acker-Witwenblumen, die Gewöhnliche Schafgarbe und Feld- und Wiesenvögel wie Kiebitz, Rebhuhn und Braunkehlchen profitieren von der späten Mahd.

Bekämpfung invasiver Neophyten

Auf der anderen Seite der Piepsilacke wächst der Japanische Staudenknöterich. Diese Pflanze ist ein invasiver Neophyt. Er breitet sich unkontrolliert aus und nimmt den heimischen Pflanzen wertvollen Platz weg. Die Berg- und Naturwacht mäht den Japanischen Staudenknöterich siebenmal jährlich. Die Gemeinde Ragnitz pflanzt an dieser Stelle Sträucher. Diese wachsen schnell und verdrängen den Japanischen Staudenknöterich.

Foto: © Wolfgang Neubauer, Tümpel

Verbesserung des Biotopverbundes in Stiefingtal

In der Kleinregion Stiefingtal entstehen mit Unterstützung von Land Steiermark und der Europäischen Union unterschiedlichste Trittsteinbiotope. Neben dem Schutz anderer Tierarten wird Lebensraum für Rebhühner und Amphibien geschaffen und erweitert.

Förderung der Artenvielfalt im Stiefingtal

Um die Biodiversität zu fördern und seltene Arten zu schützen hat sich das Stiefingtal zum Ziel gesetzt, neue Biotope als Lebensräume zu schaffen, um eine Ausbreitung und Ansiedelung zu ermöglichen.

Es werden 13 kleinere Amphibientümpel errichtet, ein größerer Amphibienteich wird wieder hergestellt. Eine Blumenwiese wird angelegt und Streuobstbäume werden gepflanzt. Hecken verbinden die Biotope. Seltene Arten siedeln sich an und verbreiten sich. Durch die Vernetzung von Land und Gewässer entstehen Korridore für Pflanzen und Tiere. Diese können sich dadurch ausbreiten.

Biotope als wichtige Lebensräume

Breite Wiesenflächen, Hecken, Baumbestände und Wasserflächen sich wichtige Elemente in einer vielfältigen Landschaft und Teil eines intakten Ökosystems. Für viele Tiergruppen wie Wild, Vögel, Amphibien, Reptilien und Insekten diene solche Landschaftselemente als bedeutsame kurzfristige oder langfristige Lebensräume.

Die Maßnahmen tragen auch zur Verbesserung des Klimas bei. Die zusätzlichen Tümpel, Hecken, Bäume und Wiesenblumen speichern Kohlenstoff, produzieren Sauerstoff und kühlen die Umgebungsluft über Verdunstung ab.